Narzissmus im Beruf: Wie du dich schützt, ohne dich zu verbiegen

Vielleicht kennst du das: Ein Kollege oder Chef, der immer recht haben muss. Eine Kollegin, die dich klein hält, aber vor den anderen strahlt. Ein Teammitglied, das Forderungen stellt, aber nie Verantwortung übernimmt. Und irgendwann fragst du dich: „Liegt es an mir? Oder ist das… toxisch?“ Narzisstische Persönlichkeitszüge sind im Berufsleben nicht selten – und sie können eine Arbeitsumgebung schaffen, die dich emotional, mental und körperlich belastet. Heute schauen wir uns an, wie du Narzissmus im Job erkennst, warum er so viel mit dir macht und wie du dich schützen kannst, ohne ständig zu kämpfen.

12/12/20252 min read

Wie sich narzisstisches Verhalten im Job zeigt

Narzissmus im beruflichen Umfeld sieht anders aus als in Beziehungen.
Oft eleganter, subtiler – aber genauso destruktiv.

Hier die häufigsten Anzeichen:

Grandiosität

„Ohne mich läuft hier gar nichts.“
Stellt sich als unverzichtbar dar.

Fehlende Empathie

Null Verständnis für Stress, Krankheiten, Überlastung.

Ausnutzen von Teammitgliedern

Lässt andere die Arbeit machen – nimmt aber den Ruhm.

Schuldzuweisung

Fehler? Macht er nicht.
Aber deine findet er sofort.

Manipulation & Gaslighting

Verdreht Absprachen, lässt dich zweifeln, spielt Situationen runter.

Mikromanagement oder totale Kontrolle

Erstickt Eigeninitiative.

Überempfindlichkeit gegenüber Kritik

Direkt beleidigt oder aggressiv.

Wenn du dich in dieser Liste wiederfindest, ist das kein Zufall.
Es ist ein Muster.

Warum Narzissten im Job so viel Chaos verursachen

Ein narzisstischer Kollege oder Chef hat kein echtes Interesse an Teamwork.
Es geht immer um:

  • Status

  • Macht

  • Bewunderung

  • Kontrolle

Das führt zu:

  • Unklaren Rollen

  • Stress und Unsicherheit

  • schlechter Kommunikation

  • toxischer Arbeitsatmosphäre

  • emotionaler Erschöpfung

Besonders empathische Menschen sind anfällig –
weil sie versuchen, die Stimmung zu retten.

Doch das ist nicht deine Aufgabe.

Wie du dich schützen kannst – ohne Drama

Du brauchst keine Konfrontation.
Du brauchst Strategie.

Hier kommen die wichtigsten Schritte:

1. Dokumentiere alles – schriftlich

Narzisstische Personen verdrehen Fakten.
Wenn du Dinge schriftlich festhältst, schützt du dich automatisch.

E-Mails statt mündliche Absprachen.
Protokolle statt Erinnerungen.

2. Klare Kommunikation – kurz und sachlich

Keine Emotionen.
Keine Rechtfertigungen.
Keine langen Erklärungen.

Formulierungen wie:

  • „Wie besprochen…“

  • „Bitte bestätigen Sie…“

  • „Ich benötige eine schriftliche Rückmeldung bis…“

Grenzen ohne Drama.

3. Lass dich nicht in emotionale Spiele ziehen

Narzisstische Kolleg*innen wollen oft:

  • provozieren

  • verunsichern

  • ablenken

  • dich in die Verantwortung drängen

Wenn du ruhig bleibst und nicht reagierst, verlierst du keine Energie.

4. Pflege deine emotionalen Ressourcen

Du kannst nur stark bleiben, wenn du dich außerhalb der Arbeit auflädst:

  • Journalen

  • Bewegung

  • Achtsamkeit

  • Pausen

  • Gespräche mit sicheren Menschen

Du musst nicht „funktionieren“ – du darfst dich schützen.

5. Hol dir Unterstützung, wenn es zu viel wird

Das kann sein:

  • HR

  • Vorgesetzte

  • Betriebsrat

  • Therapeutische Begleitung

  • Coaching

Du musst da nicht allein durch.

Wann es Zeit ist zu gehen

Manchmal kann man sich schützen.
Manchmal kann man nur gehen.

Du wirst es spüren, wenn:

  • dir dauerhaft übel wird, wenn du an die Arbeit denkst

  • du schlecht schläfst

  • du dich wertlos fühlst

  • du täglich Angst oder Stress empfindest

  • du dich selbst verlierst

Dann ist es keine Schwäche zu gehen.
Es ist Selbstrespekt.

Fazit: Du darfst dich schützen. Ohne Kampf. Ohne Schuld. Ohne Erklärung.

Narzisstisches Verhalten im Job ist kein persönliches Versagen.
Es ist eine Dynamik, die du erkennen und umgehen kannst.

Du musst dich nicht verbiegen.
Du musst dich nicht beweisen.
Du musst dich nicht anpassen, bis du zerbrichst.

Du darfst Grenzen setzen.
Du darfst Unterstützung holen.
Du darfst gehen, wenn es dich kaputt macht.

Du bist wichtig.
Auch – und gerade – im Job. 🤍